Geschichte der Werkfeuerwehr
Die Werkfeuerwehr Herzogsägmühle wurde am 01. November 1937 gegründet, besteht inzwischen seit 83 Jahren und hat sich stetig weiter entwickelt. Heute ist sie eine moderne, schlagkräftige Feuerwehr mit drei Einsatzfahrzeugen und besteht aus 8 Frauen und 40 Männern, die 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr für die Menschen, die in unserer diakonischen Einrichtung leben und arbeiten, bereit steht.
Die „Freiwillige Betriebsfeuerwehr Wanderhof – Herzogsägmühle / Brandamt Schongau“ wurde laut Gründungsurkunde 1937 gegründet und zum Führer der Wehr wurde der Kaufmann Erhard Broemmer aus Herzogsägmühle bestellt und erhielt die Dienstbezeichnung „Oberbrandmeister“.
Als Ausrüstung waren eine fahrbare Leiter, 315 Meter C-Schläuche, 5 Filtergeräte, 1 Frischluftgerät, 2 Sauerstoffgeräte gefordert. Eine Gesamtstärke von 48 Mann waren erforderlich, die in einen Normalzug und einen Löschzug einzuteilen waren; als Fahrzeug stand ein Lastkraftwagen zur Verfügung.
Die Zeit seit der Gründung der Wehr war sehr ereignisreich und von Ereignissen wie Brand / Hochwasser / Such- und Rettungsaktionen von Menschen, sowie Bergung von Gefahrgut bestimmt und dokumentierte die Notwendigkeit der Wehr zu allen Zeiten ihres Bestehens.
Die erste große Herausforderung war ein Brand am 28.04.1942 in der alten Kolonie / Wäscherei (besteht heute nicht mehr). Auch der 2. Weltkrieg forderte die Herzogsägmühler Wehr – sie wurde im Mai und Juli 1944 zur Brandbekämpfung nach Bombenangriffen in München eingesetzt.
Nach Kriegsende hatte die Wehr kaum brauchbare Ausrüstung zur Verfügung – neben ein paar alten Schutzanzügen und alten Stahlhelmen sowie Schaufeln, Kreuzhacken aus dem Fundus des Luftschutzes gab es auch ein paar Schläuche. Diese waren oft undicht, so daß bei Einsätzen mehr Wasserspiele stattfinden, als richtige Brandbekämpfung hätte damit durchgeführt werden können.
Zwischen 1951 und 1984 ereigneten sich in Herzogsägmühle insgesamt neun Großbrände, die mit Hilfe der Nachbarwehren aus Peiting und Schongau bekämpft und gemeistert wurden.
Durch die Bedarfsanmeldungen der jeweiligen Kommandanten, aber auch den Vorgaben der Behörden, wurde die Ausstattung und Ausbildung der Wehr kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Heute verfügt die Werkfeuerwehr über eine technisch aktuelle und umfassende Ausrüstung, sowie gut ausgebildete Einsatzkräfte.
2005 wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung von den aktiven und passiven Mitgliedern einstimmig die Gründung des Vereins „Werkfeuerwehr Herzogsägmühle e.V.“ beschlossen und die vorgelegte Vereinssatzung angenommen. Die erste Vorstandschaft bestand aus: Manfred Baum (Vorsitzender + Kommandant), Josef Winkler (Stv. Vorsitzender), Stefan Ziegler (Kassier), Willi M. Fichtner (Schriftführer) und Axel Schkölziger (Vertrauensmann). Der Zweck des Vereins ist „die Unterstützung der Werkfeuerwehr Herzogsägmühle, insbesondere durch Werbung und das Stellen von Einsatzkräften, sowie die Stärkung der Motivation und damit der Einsatzbereitschaft.
Die aktiven Mitglieder der Wehr Jörg Grundmann (Psychologe) und Stefan Fratzscher (Pfarrer) waren Mitbegründer der ökumenischen Notfallseelsorge im Bereich Peiting und Schongau, die zum 1. Oktober 2000 den Dienst aufnahm. Zeitgleich waren sie auch als „Fachberater Seelsorge“ der Kreisbrandinspektion für Feuerwehrleute im Landkreis vor, während und nach belastenden Einsätzen tätig.
Inzwischen leiten Pfarrer Dirk Wollenweber und Diakon Matthias Lösch die „Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E)“, wie die Seelsorge heute genannt wird; beide werden durch ein Team von sogenannten Peers unterstützt.
2012 feierte die Werkfeuerwehr mit einem großen Jubiläumsfest und vielen Gästen aus nah und fern ihren 75. Geburtstag.
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Die Kommandanten der Werkfeuerwehr
Der aktuelle Kommandant Daniel Comtesse wurde am 03.02.2016 gewählt und ist bereits der 9. Kommandant seit 1937. Sein Vorgänger Manfred Baum war von 2003 bis 2016 Kommandant und prägte die Werkfeuerwehr in dieser Zeit umfassend; von 2009 bis 2024 war er auch Kreisbrandmeister im Bezirk Lech des Landkreises Weilheim-Schongau. Alfons Breyer, der 6. Kommandant der Werkfeuerwehr, war ebenfalls lange in der Kreisbrandinspektion tätig und bis 2010 sogar Kreisbrandrat, der höchste Feuerwehrmann im Landkreis.
1937 – 1940 | Erhard Broemmer, Kaufmann |
1940 – 1942 | Klauser |
1942 – 1959 | Arthur Schmidtchen, Gärtnermeister |
1959 – 1966 | Richard Winter, Malermeister |
1967 – 1976 | Hans Löw, Landwirtschaftsmeister |
1977 – 1998 | Alfons Breyer, Elektromeister, Kreisbrandrat |
1998 – 2002 | Werner Deuring, Gärtnermeister |
2003 – 2016 | Manfred Baum, Bankkaufmann, Kreisbrandmeister |
seit 02/2016 | Daniel Comtesse, Heilerziehungspfleger |
Aktuelles Mannschaftsfoto
Im Juli 2024 entstand dieses Mannschaftsfoto.
Hintere Reihe von links: M. Rock, A. Streidl, G. Fischer, M. Metty, C. Zeitler, M. Lösch, V. Krämmer, F. Baier, A. Schmidt-Tesch, M. Schweiger.
Mittlere Reihe von links: J. Comtesse, J. Wollenweber, T. Guffler, S. Warsame, W. Ott, M. Teusner, P. Zeber, R. Kuschmierz, R. Schuster, J. Scheuer, S. Löscher, R. Strauß (GF).
Vorne sitzend von links: M. Schmid (GF), C. Oswald (ZF), D. Wollenweber (ZF), Daniel Comtesse (Kdt), Rainer Thiele (Stv.Kdt), S. Anderlik (ZF), S. Walcher (GF), Stefan Ziegler (GF).
Auf dem Foto fehlen: L. Altmann, S. Baldauf, J. Bartling-Kurek, J. Bücherl, M. Gmeiner, A. Heger, E. Jilka, H. Koller, M. Michael, F. Mayer, S. Moser, A. Pezenka, M. Preis, M. Schmidt, P. Steinbach, W. Strauß, M. Werner.
(Legende: GF=Gruppenführer, ZF=Zugführer, Kdt=Kommandant, Stv.Kdt=Stellvertretender Kommandant)
Die Mannschaft der Werkfeuerwehr besteht zum Zeitpunkt des Fotos aus 47 Einsatzkräften, davon 8 Damen.